„Es geht um die Balance“
Wirtschaftsverband vereinbar e. V. zieht positive Bilanz 2017
„Wer heute in die Berufswelt eintritt, hat fünfzig Jahre auf dem Arbeitsmarkt vor sich. Da muss man schauen, dass man das auch durchhält.“ Um mit den sich rasant vollziehenden Veränderungen der heutigen Zeit Schritt zu halten, sei es wichtig, die Balance nicht zu verlieren. Ob Teilzeitarbeit, um mehr Zeit für die pubertierende Tochter zu haben. Oder drei Wochen im Monat arbeiten und die vierte Woche frei haben, um sich gemeinsam mit den Geschwistern um den pflegebedürftigen Vater zu kümmern. Oder ein Sabbatical, um ein neues Hobby zu erlernen. All das sei in Ordnung, sagt Jutta Rump, Professorin für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Internationales Personalmanagement und Organisationsentwicklung an der Hochschule Ludwigshafen und Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability, auf der ordentlichen Mitgliederversammlung des Wirtschaftsverbands vereinbar e. V. im A+ W Bildungszentrum in Sögel. Selbst in Zeiten akuten Fachkräftemangels.
Das war nicht der einzige Aha-Effekt, den der Impulsvortrag der Wissenschaftlerin erzeugt hatte. Sie machte den anwesenden Unternehmern Mut, die Herausforderung „Fachkräftesicherung“ nicht nur anzunehmen, sondern sie zu gestalten. Der Schlüssel zum Erfolg sei eine lebensphasenorientierte Personalpolitik. Denn: „Es geht um mehr als die Betreuung von kleinen Kindern.“ Und: „Das rechnet sich sogar.“ Motivation und Produktivität würden mit einer lebensphasenorientierten Personalpolitik um 17 Prozent steigen, die Kundenbindung wachse um 17 Prozent und die Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt nehme sogar um 26 Prozent zu, so die Referentin. Und darüber hinaus seien Mitarbeiter deutlich loyaler.
Eine zunehmende Individualität hat auch Gastgeberin Mechthild Hinrichs, Geschäftsführerin des A+W Bildungszentrums, festgestellt. So biete die 1984 in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit gegründete Bildungseinrichtung, die sich für eine marktgerechte Qualifizierung und dauerhafte Integration in den Arbeitsmarkt engagiere, heute 46 verschiedene Maßnahmen an. „Etwa 1100 Teilnehmer haben wir im Jahr. Der Jüngste ist 13 Jahre alt, der Älteste 62“, erzählt sie. Besonders stolz sei das A+W Team auf eine Integrationsquote von 73 Prozent.
In ihrem Rückblick auf ein „ereignisreiches Jahr 2017“ hob Ursula Voß, Geschäftsführerin von vereinbar e. V., die Neuausrichtung und Umbenennung des Vereins (ehemals Überbetrieblicher Verbund Landkreis Emsland e. V.) sowie das 25-jährige Jubiläum der Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft hervor. Um die Zukunft des Vereins weiter aktiv zu gestalten und den Mitgliedsunternehmen neue Impulse zu geben, wolle man 2019 den Beirat erweitern, sagte die Vorsitzende Elke Albers. Dass Netzwerken ein zentrales Thema bleiben wird, machten die angeregten Gespräche am Ende der Mitgliederversammlung bei erstklassiger Bewirtung durch Teilnehmer aus dem A+W Fachbereich Gastronomie deutlich.
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